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{{Infobox Chemikalie
| Strukturformel = ausblenden
| Suchfunktion = HCl
| Andere Namen = * Chlorwasserstoffsäure
  • Acidum hydrochloricum
  • HCl (aq)

| Summenformel = HCl <math>\cdot</math> x(H2O)
| CAS = <small>()</small>
| EG-Nummer = 933-977-5
| ECHA-ID = 100.210.665
| PubChem = 313
| ChemSpider =
| DrugBank = DB13366
| ATC-Code =
| Beschreibung = farblose, durch Verunreinigungen oft gelbliche, stechend riechende Flüssigkeit
| Schmelzpunkt = ?30 (37-prozentige Lösung)
| Siedepunkt =
| Dampfdruck = 190 h (20 °C, 37-prozentige Lösung)
| Löslichkeit =
| CLH =
| Quelle GHS-Kz =
| GHS-Piktogramme =
| GHS-Signalwort = Gefahr
| H =
| EUH =
| P =
| Quelle P =
| MAK = 2 ml·m?3 bzw. 3,0 mg·m?3
}}
'''Salzsäure''' (HCl(aq)), auch '''Chlorwasserstoffsäure''' bzw. '''Hydrochlorische Säure''' (lateinisch ''Acidum hydrochloricum'') genannt, ist eine von gasförmigem (HCl), der in - und ist. Sie ist eine starke, anorganische und zählt zu den . Ihre heißen , das bekannteste ist das (NaCl, Kochsalz).

Geschichte

Indirekt findet ihr Gebrauch schon bei (1490). Hergestellt wurde sie bei beiden Autoren durch Erhitzen von Kochsalz und Vitriol und Destillation.

In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts gewann Salzsäure durch von (Steinsalz) mit . 1597 erwähnt Salzsäure in seinem Buch ''Alchemia'', sie wurde aber auch von (Magiae Naturalis 1558, 1589) als bestes Mittel zum Bleichen von Zähnen erwähnt. Die Herstellung in großem Maßstab aus und gelang im 17. Jahrhundert. nannte Salzsäure ''acide muriatique'' (von ''muria'' ?Salzlake?). Kochsalzhaltige n werden heute noch als ''muriatische Quellen'' (etwa in Bezug auf die alkalisch-muriatischen Thermen von Aachen-Burtscheid) bezeichnet. In Nordamerika wird Salzsäure auch ''muriatic acid'' genannt.

Vorkommen

In der Natur findet sich Salzsäure in Vulkangasen und stark verdünnt in Kraterseen. In freier Form kommt sie im der vor (0,1 bis 0,5 Prozent Massenanteil). Fast unerschöpflich sind die Vorkommen an Salzen der Salzsäure, als Steinsalz und gelöst im .

Darstellung und Gewinnung

Salzsäure wird im aus konzentrierter und (daher der Name) hergestellt:

<math>\mathrm{NaCl_{(s)} + {H_2SO_4}_{(l)} \longrightarrow {NaHSO_4}_{(s)} + HCl _{(g)}}</math>

Die Schwefelsäure verdrängt den Chlorwasserstoff aus seinem Salz. Da Chlorwasserstoff gasförmig ist, wird es ständig dem Gleichgewicht entzogen, welches dadurch nahezu vollständig auf der Seite der Produkte liegt. Das entstandene ist ein saures Schwefelsäuresalz. Das entstandene Chlorwasserstoffgas wird anschließend in Wasser eingeleitet:

<math>\mathrm{HCl_{(g)} + H_2O_{(l)} \longrightarrow H_3O^{+}_{(aq)} + Cl^{-}_{(aq)}}</math>

Salzsäure mit höheren Massenanteilen Chlorwasserstoff wird auch als ''rauchende Salzsäure'' bezeichnet, da Chlorwasserstoffgas entweicht und mit dem Wasser aus der Luftfeuchtigkeit wieder Salzsäure entsteht, so dass sich über offenen Gefäßen ein weißer Nebel bildet.

In der chemischen Industrie wird hochreiner Chlorwasserstoff durch die Reaktion von mit gewonnen:

<math>\mathrm{H_2 + Cl_2 \longrightarrow 2\,HCl}</math>

Auch hier lässt man den Chlorwasserstoff mit Wasser reagieren.

Technisch reine Salzsäure fällt hauptsächlich als Nebenprodukt bei der organischer Verbindungen an.

Eigenschaften

{| class="wikitable float-right"
|- style="background:#CCCCCC"
!Massen-
anteil in %
!Massen-
konzentration
in g/l
!Stoffmengen-
konzentration
in mol/l
! ?
in g/cm³
|- style="background:#EEEEEE"
|10,5
|110
|3,06
|1,050
|- style="background:#EEEEEE"
|15,5
|166
|4,61
|1,075
|- style="background:#EEEEEE"
|20,4
|224
|6,22
|1,100
|- style="background:#EEEEEE"
|22,3
|248
|6,89
|1,110
|- style="background:#EEEEEE"
|24,3
|272
|7,56
|1,120
|- style="background:#EEEEEE"
|26,2
|296
|8,22
|1,130
|- style="background:#EEEEEE"
|28,2
|321
|8,92
|1,140
|- style="background:#EEEEEE"
|30,1
|347
|9,64
|1,150
|- style="background:#EEEEEE"
|32,1
|372
|10,23
|1,160
|- style="background:#EEEEEE"
|34,2
|400
|11,11
|1,170
|- style="background:#EEEEEE"
|36,2
|428
|11,89
|1,180
|- style="background:#EEEEEE"
|38,3
|456
|12,67
|1,190
|- style="background:#EEEEEE"
|40,4
|485
|13,47
|1,200
|-
|}
Chlorwasserstoffgas löst sich sehr gut in vorliegt, unter Wärmeentwicklung 815 g beziehungsweise 507 Liter Gas. Bei 20 °C enthält gesättigte Salzsäure 720 g HCl in einem Liter Wasser.

<math>\mathrm{CaCO_3 + 2\ HCl \longrightarrow CaCl_2 + CO_2 + H_2O}</math>

Biologische Bedeutung

Bei Mensch und Tier ist die Salzsäure ein Bestandteil des es, wo sie unter anderem die von en bewirkt, aber auch zum Abtöten von vor Eintritt in das weitere Verdauungssystem dient. Außerdem schafft sie das saure Milieu, in dem das Verdauungsenzym am wirksamsten ist.

Nachweis

Salzsäure wird zum einen durch ihren Säurecharakter nachgewiesen. Ergänzend dazu identifiziert man das - in stark verdünnter Lösung (bei einem Überschuss an Chloridionen bildet sich ein löslicher Dichloroargentat-Komplex) durch Zugabe von lösung, wobei schwer lösliches ausfällt:
<math>\mathrm{HCl\ +\ AgNO_3\ \longrightarrow\ HNO_3\ +\ AgCl}</math>
Wenn sich der entstandene weiße Niederschlag in verdünntem unter Komplexbildung auflöst, ist der Beweis erbracht, dass es sich um Chloridionen handelte:
<math>\mathrm{AgCl\ + 2\ NH_3\ \longrightarrow\ [Ag(NH_3)_2]^+\ +\ Cl^-}</math>
<math>\mathrm{AgCl\ +\ HCl\ \longrightarrow\ [AgCl_2]^-\ +\ H^+}</math>
Wird Salzsäure mit (''Braunstein'') erhitzt, so entsteht :
<math>\mathrm{4\ HCl\ +\ MnO_2\ \longrightarrow\ Cl_2\ +\ MnCl_2\ +\ 2\ H_2O}</math>

Der Salzsäuregehalt einer Lösung wird durch /Diepgen/Goerke: Kurze Übersichtstabelle zur Geschichte der Medizin.'' 7., neubearbeitete Auflage. Springer, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1960, S. 49.</ref>

Weblinks

Einzelnachweise